Erste Niederlage gegen Gebensbach

„Es war nur eine Frage der Zeit, bis diese Serie reißt“, so EVA-Trainer Georg Herrmann nach dem Spiel. „Bei der Trainingsbeteiligung in der letzten Woche war das fast zu erwarten“, womit der die Liste an Ausfällen meinte, die mittlerweile fast länger ist als die der verfügbaren Spieler. In der Defensive fehlten Steiger und Erl, im Sturm musste der Trainer mit Lachner, Poetzel, Koller, Dichtl, Schwenk und Korn auf zwei komplette Reihen verzichten, die Langzeitverletzten Scholz und Assig noch gar nicht mitgerechnet.

Da war es nicht verwunderlich, dass die elf Verbliebenen eher defensiv eingestellt in die Partie gingen, um den mit voller Besetzung angetretenen Gebensbachern nicht ins offene Messer zu laufen. Die Taktik ging im ersten Drittel auf, auch weil Gebensbach gehörigen Respekt vor dem Tabellenführer aus Aich zeigte. Anstatt die dezimierten Gäste durch aggressives Forechecking unter Druck zu setzen zogen sich die Gastgeber bei Aicher Scheibenbesitz ebenfalls zurück, wodurch im ersten Drittel ein eher tempoarmes Spiel  entstand. Andreas Weinberger fischte hinten einiges weg und bei den wenigen aber durchaus gefährlichen Chancen der Gebensbacher war Aichs Torwart Pfafferott der gewohnt sichere Rückhalt, sodass es mit 0:0 in die erste Pause ging.

Auf den Rängen wünschten sich die mitgereisten Zuschauer, dass sich die jungen Aicher Stürmer offensiv mehr zutrauten und tatsächlich schnürte der EV Aich die Gastgeber zu Beginn des zweiten Abschnitts in deren Drittel ein. „Und dann bekommst du so ein Scheißtor.“ kommentierte der als „Spion“ anwesende Waldkraiburger Robert Lode den Gebensbacher Führungstreffer in der 24. Minute. Ärgerlich aus Aicher Sicht, aber dem Spielverlauf entsprechend nicht unverdient. Die Gastgeber hatten in der Folge mehr vom Spiel und erhöhten durch zwei Treffer in der 32. und 39. Minute auf 3:0.

Im letzten Drittel schwanden die Kräfte bei den Gästen zusehends. Dass Gebensbach defensiv verwundbar gewesen wäre zeigte Philipp Heiles mit dem 3:1-Anschlusstor bei eigener Unterzahl in der 47. Minute.  Zu mehr reichte es aber nicht mehr. Kurz danach stellen die Gastgeber den 3-Tore-Abstand wieder her und das brach dem EVA endgültig das Genick. Nach einem Doppelschlag zum 6:1 nahm der EV Aich eine Auszeit, um nicht völlig den Faden zu verlieren.  „Irgendwann geht in so einem Spiel die Kraft aus“, kommentierte Aichs Coach nach dem Spiel diese Phase „und dann machst du solche Fehler“, womit er die Einladungen zum Toreschießen meinte. Symptomatisch dafür war der Schlusspunkt zum 8:1, als Pfafferott einen Schuss von der blauen Linie abwerte, drei Aicher vor dem Tor waren, aber der Gebensbacher genau richtig stand und ins leere Tor einschieben konnte.

Trotzdem hatte der Trainer nach der Partie lobende Worte für seine Mannschaft: „Respekt für diese Leistung heute, jeder hat bis zum Schluss alles gegeben.“ Gleichzeitig richtete er den Blick schon wieder nach vorne und hofft auf einige Rückkehrer für kommende Woche, wenn Dachau am Samstag um 17:15 Uhr zum Rückspiel kommt.

Ob den Gebensbachern der Sieg im Kampf um die Playoffplätze hilft wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Aus eigener Kraft können sie den Sprung auf Platz zwei nicht mehr schaffen, aber die Spitzengruppe ist enger zusammengerückt.  Auf Platz 1 steht nach wie vor der EVA mit 30 Punkten aus 11 Spielen, gefolgt von Königsbrunn (28 Punkte/12 Spiele) und Gebensbach (26 Punkte/13 Spiele). Für die aktuell Viertplatzierten Freisinger (23 Punkte/12 Spiele) dürfte der Zug bereits abgefahren sein.