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Treuebekenntnisse und Überraschungen

Aich, 06.05.2024. Der EV Aich hat die Weichen für die kommende Eishockey-Spielzeit gestellt. Bei der jüngsten Saisonabschlussfeier inklusive Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen wartete die Vereinsführung mit einem Bekenntnis zu den bewährten Kräften, aber auch einigen Überraschungen auf.

Beim EVA setzt man auf Kontinuität. Die Mannschaft, die es in der Bezirksliga Mitte auf Platz zwei und damit in die Playoffs geschafft hat, soll im Großen und Ganzen die Gleiche bleiben. Das betonte EVA-Chef Hanns Koller, der sich den Vorsitz weiterhin mit Hubert Kreidenweis teilt. Allerdings gilt es, zwei Abgänge zu verkraften. Zum einen musste sich der EVA mit Christian Poetzel von einem seiner Topscorer verabschieden. Nach zwei Spielzeiten im rot-weißen Trikot mit 25 Toren und 38 Vorlagen in 29 Spielen hängt der Stürmer seine Schlittschuhe an den Nagel. Zum anderen verlässt Goalie Johannes Probst die Aicher Puckjäger. Er geht nach einer Saison wieder zurück zum EV Moosburg. Damit aber nicht genug der Neuigkeiten. „Die Wichtigste“ ist laut Koller die, dass Trainer Georg Herrmann dem Team nun doch erhalten bleibt. Er hatte nach der Playoff-Niederlage gegen den EHC Straubing erklärt, aufhören zu wollen.

Apropos, Straubing: Dass die vergangene Saison eine überaus erfolgreiche war, machte Teamsprecher Christian Koller daran fest, dass man es als einzige Mannschaft überhaupt geschafft hat, den späteren Bayerischen Meister Straubing zu schlagen. Unabhängig davon, habe man sich 2023/24 kaum einen Ausrutscher geleistet.

Ein weiterer Saisonhöhepunkt war das Benefizspiel gegen den EV Moosburg, das der EVA knapp mit 10:9 gewann, und, so Koller mit einem Augenzwinkern, „wir uns somit nach den Siegen gegen die Kreisstädter aus Freising Stadt- und Landkreismeister nennen dürfen“. Viel wichtiger war aber dabei der gute Zweck. Die Tafel und der Kinderschutzbund haben dank der tollen Zusammenarbeit beider Eissportvereine jeweils eine Spende von 5000 Euro erhalten. Dass so viel Geld zusammenkam, war unter anderem auch der Firma Heinz bzw. Heinz Stiftung zu verdanken. Gloria Heinz hat die Einnahmen, die man zusammen mit dem EV Moosburg eingespielt hat, noch einmal verdoppelt.

Auch der Kassenbericht von Angela Hartwig war wieder positiv, zu den größten Ausgaben zählten die Miete für die Eishalle, Verbandsabgaben und Schiedsrichterkosten. Bei den Einnahmen kann der EVA vor allem auf das Dorffest, die Sponsoren in der Stadionzeitung und die Mitgliedsbeiträge zählen. Die kommende Saison ist finanziell gut gesichert. So war die einstimmige Entlastung vor der Neuwahl nur Formsache.

Dass der sportliche Erfolg auch und vor allem mit dem Namen Herrmann verbunden ist, daran hegte im Aicher Schützenheim niemand Zweifel. Der Coach hatte stets an seine Mannschaft geglaubt, sie bisweilen kritisiert, aber auch motiviert und zu starken Leistungen befähigt. Die Freude darüber, dass Herrmann es sich doch noch mal überlegt hat, war daher groß. Zum Bleiben bewogen hat den Coach, der den EVA seit über acht Jahren trainiert, dass man ihm mit Stefan Bruckmaier einen Co-Trainer zur Seite stellt. „Ein Trainerteam also, das sich die Aufgaben teilen wird“, sagte EVA-Chef Koller.

Trainerteam und sportliche Leitung: Stefan Urzinger, Stefan Bruckmaier, Andreas Hartl und Georg Herrmann

An der Qualifikation von Bruckmaier besteht laut Koller kein Zweifel: „Er bringt alles für einen Trainer mit, hat lange Jahre Eishockey gespielt. Er hat den Trainerschein und ist im positiven Sinn ein Eishockey-Verrückter.“ Bruckmaier absolvierte während seiner aktiven Karriere über 900 Spiele – die meisten im Trikot des EV Moosburg. Seine Leidenschaft für das Eishockey hat der neue EVA-Co-Trainer aber in Aich entdeckt. Dort spielte er zum Ende seiner Laufbahn noch drei Jahre, ehe er nach der Saison 2014/15 mit der Vizemeisterschaft aufhörte. Und er stand auch schon als Aicher Trainer an der Bande, als er interimsweise in der Saison 2015/16 für die zweite Saisonhälfte einsprang. Dem Trainerduo zuarbeiten sollen die beiden Sportlichen Leiter Stefan Urzinger und Andreas Hartl. Kollers Fazit: „Ich glaube, wir haben hier eine hervorragende Lösung gefunden.“

Verstärkt wird die Mannschaft für die neue Saison mit drei erfahrenen Neuzugängen. Und zwar mit Daniel Krzizok, einem Topscorer vom TSV Erding, dem Stürmer Tim Berndt vom ESV Dachau und Carlo Schwarz, der die frei gewordene Torhüterposition ausfüllen wird.

Die sportliche Leitung mit den Neuzugängen für die kommende Saison (v.l.) Stefan Urzinger, Daniel Krzizok, Carlo Schwarz und Andreas Hartl.

Blieben noch die Neuwahlen zu nennen. Neben Koller und Kreidenweis wurden auch Kassierin Angela Hartwig, Vizekassier Heinz Bauer sowie Christian Koller, Lukas Assig und Niklas Hobmaier vom Team „Schriftführer und Social Media“ in ihren Aufgabenbereichen bestätigt. Beisitzer sind Veronika Büchl, Florian Weinzierl, Wolfgang Hauk, Andreas Koller und Philipp Heiles. Als Revisoren fungieren Franz Molnar und Petra Koller.

Die neu gewählte Vorstandschaft (v.l.): Andreas Hartl, Hubert Kreidenweis, ‚Veronika Büchl, Heinz Bauer, Wolfgang Hauk, Angela Hartwig, Christian Koller, Petra Koller, Florian Weinzierl und Hanns Koller

Als erfolgreichste Torschützen wurden geehrt: 1. Sebastian Lachner (27 Tore und 27 Vorlagen), 2. Christian Poetzel (14+18) und 3. Philipp Pechlaner (12+18) zusammen mit Andreas Koller (11+19).

Bei der Ehrung der besten Torschützen (v.l.) Andreas Koller (3.), Sebastian Lachner (1.) und Christian Poetzel (2.). Punktgleich mit Koller war Philipp Pechlaner.

Zum Schluss erinnerte Hanns Koller noch daran, dass vor 48 Jahren im damals neu gebauten Schützenheim der EV Aich gegründet wurde und so bald ein Jubiläum ansteht. Das Dorffest steigt heuer am 3. und 4. August und die Sommernacht ist für den 29. Juni geplant.

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EV Aich unterliegt dem EHC Straubing im dritten Spiel

03.03.2024. Im entscheidenden dritten Playoff-Spiel musste der EV Aich eine 5:9 (0:4; 3:3; 2:2) Niederlage einstecken. Die Saison ist für die Rotweißen damit beendet. In der Serie „best-of-three“ haben sie den mit sieben Kontingentspielern bestückten Straubingern aber alles abverlangt.

Auch in der letzten Begegnung gaben die Schützlinge von Trainer Georg Herrmann Vollgas und setzten mit einer guten kämpferischen Leistung die Gastgeber gleich zu Beginn unter Druck. Bereits nach 18 Sekunden tauchte Lachner gefährlich vor dem gegnerischen Tor auf und noch in derselben Minute verfehlte Philipp Pechlaner bei einer Großchance mit einem Direktschuss das Tor nur knapp. Der entscheidende Unterschied in der Partie war die Effizienz. Den ersten Angriff schlossen die Straubinger gleich mit einem Treffer ab, die Aicher agierten defensiv zu passiv. In einem ausgeglichenen Spiel waren die Gäubodenstädter im weiteren Spielverlauf vor dem Tor kaltschnäuziger und konnten so den Vorsprung in den ersten 20 Minuten auf 4:0 ausbauen. Obwohl sich die Aicher in der Drittelpause vornahmen, das Spiel zu drehen – die Chancen dazu waren da – sollte der Vorsprung aus dem ersten Drittel den Straubingern letztendlich reichen.

Das zweite Drittel begann wieder nicht nach Plan für den EVA, Straubing erhöhte in der 27. Minute auf 5:0. Dem folgte endlich der erste Aicher Treffer (34.) durch Lorenz Dichtl, der einen Schuss von Christian Koller geschickt abfälschte. Praktisch im Gegenzug stellten die Niederbayern den alten Abstand wieder her und erhöhten zwei Minuten später sogar auf 7:1. Trotz des deutlichen Rückstands gaben die Gäste nicht auf und kamen durch Sebastian Lachner (Christian Koller) und Lars Bernhardt (Mühlbauer, Lachner) noch zu zwei Toren im Mittelabschnitt, sodass beim Stand von 7:3 die Seiten zum letzten Mal gewechselt wurden.

In der 44. Minute verkürzte der EVA durch Christian Koller nach Zuspiel von Max Retzer auf 4:4, aber auch hier hatten die Gastgeber die richtige Antwort parat und stellten postwendend den alten Vorsprung wieder her. Obwohl die Aicher in der 49. Minute den fünften Treffer durch Andreas Koller (Philipp Pechlaner, Christian Koller) erzielten, kamen sie nicht mehr heran. Als Straubing in Überzahl zum 9:5 (56.) traf war die Partie endgültig gelaufen.

Die Statistik der Torschüsse (Aich 36, Straubing 34) spiegelt das Ergebnis nur unzureichend wieder. Aber die entscheidende Statistik der Tore zählt und spricht eindeutig für die Straubinger, die somit verdient ins Halbfinale gegen Inzell einziehen.