Es hat nicht sollen sein – EV Aich verfehlt nach zwei spannenden Spielen denkbar knapp den Einzug ins Pokal-Viertelfinale

Am vergangenen Wochenende wurde die zweite Runde des Bayernpokals ausgespielt. Nachdem die Aicher in der ersten Runde den EHC Mitterteich aus dem Wettbewerb kegelten, kam es im Achtelfinale zum Duell mit dem nächsten Nord-Bezirksligisten.

EVA-Trainer Georg Herrmann musste beim Heimspiel am Freitag erneut mehrere personelle Ausfälle kompensieren (Erl, Gilg, Weber, Koller A., Schwenk, Ströbel), dank der U-23-Spieler Heiles und Assig konnte er aber immerhin drei Sturmformationen und fünf Verteidiger aufbieten. Der Gegner aus Regen reiste nur mit 11+2 an, die Leistungsträger waren aber alle an Bord. Die Aicher zeigten anfangs zu viel Respekt vor den aufstiegsambitionierten Bayerwäldlern und gerieten infolge dessen schnell mit 0:2 in Rückstand. Danach übernahm aber der EV Aich das Kommando, der Anschlusstreffer von Philip Heiles (Wilhelm, Schwarzkugler) in der 11. Minute war wie ein Weckruf für seine Mannschaft. Franz Spornraft (Vorlage: Mustapha, Wilhelm) ließ dem Gästekeeper in der 15. Minute mit einem Schuss in den Winkel keine Abwehrchance und es stand 2:2.

Im zweiten Drittel legte der EVA los wie die Feuerwehr. Mit einem Doppelpack von Thomas Wilhelm in der 22. (Heiles) und 26. Minute (Koller C.) war das Spiel gedreht und als Kapitän Urzinger in Überzahl (Scholz, Mustapha) die Scheibe zum 5:2 in die Maschen hämmerte war nach gut 27 Minuten der Arbeitstag für Gästekeeper Hähnel beendet. Die Regener nahmen postwendend eine Auszeit und das zeigte tatsächlich Wirkung.

Anstatt die am Boden liegenden Gäste weiter unter Druck zu setzen, ließen die Aicher dem Gegner wieder mehr Raum und fingen sich zudem mehrere unnötige Strafzeiten ein. Regen nahm diese Einladung dankend an und kam noch im zweiten Drittel mit drei Treffern zum 5:5-Ausgleich.

Im letzten Drittel passierte zunächst lange nichts. Regen spielte extrem defensiv, die Aicher Angriffsbemühungen blieben ohne Erfolg. Eine unglückliche Strafzeit gegen den EVA bescherte den Gästen in der 51. Minute eine erneute Überzahlsituation und die nutzte der Tscheche Koma mit einem Gewaltschuss zur Führung für seine Farben.

Die Aicher gaben aber noch lange nicht auf und verstärkten nochmal die Offensivbemühungen. Die größte Chance zum Ausgleich hatte kurz vor Schluss Tarek Mustapha. Die Fans setzten schon zum Jubeln an, aber nach einem Querpass von Scholz brach im freistehend vor dem Tor der Schläger ab, sinnbildlich für das fehlende Glück an diesem Abend. So stand eine am Ende mehr als unglückliche 5:6-Niederlage auf der Anzeigetafel.

Nur zwei Tage später ging es zum Rückspiel nach Regen. Die Vorzeichen waren klar, die Aicher mussten gewinnen, um eine Runde weiterzukommen. Gegenüber der Freitagspartie war Georg Herrmann erneut zu Umstellungen gezwungen. Neumeier und Klatt fuhren nicht mit in der Bayerwald, stattdessen sprang Andreas Weinberger ein, um die dritte Formation mit den Jungspunden Lukas Assig, Niklas Hobmaier, Philip Heiles und Marco Maier anzuführen. Zudem lief auch noch Andreas Koller mit auf.

Die Regener Mannschaft wurde von gut 200 Zuschauern von Beginn an lautstark angefeuert. Die Aicher waren mit den Gedanken anscheinend noch in der Kabine und nach nur zehn Sekunden gingen die Gastgeber in Führung. Der EVA zeigte sich davon aber wenig beeindruckt und im nächsten Wechsel drückte Andreas Koller (Schwarzkugler, Wilhelm) den Puck zum Ausgleich über die Linie. Die Aicher bestimmten in der Folge die Partie und die Regener wanderten nach einigen Undiszipliniertheiten auf die Strafbank. Jens Trautmann nutzte bei 5:3-Überzahl ein Zuspiel von Scholz zur erstmaligen Aicher Führung und nach gut 15 Spielminuten stellte Schwarzkugler (Mustapha, Heiles) sogar auf 3:1. Nach Drittelende bekam Regen noch eine Bankstrafe wegen Unsportlichkeit aufgebrummt und in dessen Folge kam es zum Eklat an der Zeitnehmerbank. Ein Regener Offizieller warf den vollen Scheiben-Eimer in Richtung der beiden Schiedsrichter.

Das zweite Drittel begann also mit Aicher Überzahl. Die Vorzeichen standen gut, die Führung weiter auszubauen, stattdessen dauerte es nur 30 Sekunden, bis Regen in Unterzahl den Anschlusstreffer markierte. Immer noch in Überzahl stellte Schwarzkugler (Wilhelm, A. Koller) aber postwendend den alten Abstand wieder her, 4:2 – damit wäre der EVA in der nächsten Runde. Jetzt traf es aber die Aicher mit den Strafzeiten und so konnte Regen bei 5:3-Überzahl in der 36. Minute auf 4:3 verkürzen. Damit war das Hinspielergebnis egalisiert und so musste das letzte Drittel die Entscheidung bringen.

Beiden Mannschaften waren die Strapazen jetzt deutlich anzumerken und das Spiel lebte vor allem durch seine Spannung. Gut zehn Minuten waren gespielt, als die Gastgeber den 4:4-Ausgleich erzielen konnten. Jetzt war wieder der EV Aich gefordert, wollte man zumindest die Verlängerung erreichen. Und in der 54. Minute war es dann soweit, Andreas Koller traf zur 5:4-Führung (Elsberger, Wilhelm). Kurz danach musste Jo Pfafferott im Aicher Kasten bei einem Regener Konter Kopf und Kragen riskieren, um seine Mannschaft vor dem Ausgleich zu bewahren.

Beide Mannschaften wollten jetzt die Entscheidung nach regulärer Spielzeit erzwingen und dafür brauchte es nur ein Tor. Das bessere Ende hatten die Regener für sich, als sie bei einem Konter gut drei Minuten vor Schluss den Ausgleich erzielen konnten. Obwohl EVA-Trainer Herrmann nach einer Auszeit seinen Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nahm reichten am Ende die Kräfte bei den Aichern nicht mehr.

Am Ende fehlte den Aichern nur ein Tor und gerade angesichts des Spielverlaufs in beiden Spielen, in denen der EVA beide Male über weite Strecken die bessere Mannschaft war, ist das Pokal-Aus besonders bitter.

Jetzt gilt es ab sofort wieder im Ligabetrieb, und der hat es gleich in sich. Am kommenden Freitag müssen die Aicher in Miesbach gegen die SG Schliersee/Miesbach antreten. Im ersten Saisonspiel verlor der EVA mit 0:5 und auch die weiteren Ergebnisse der SG (zuletzt 13:2 gegen Inzell und 11:4 gegen Gebensbach) waren eindrucksvoll, sodass eine Top-Leistung erforderlich sein wird, um gegen diesen Gegner zu bestehen.

Der EV Aich setzt für das Auswärtsspiel wieder einen Bus ein, Abfahrt ist um 16:45 Uhr am Eisstadion.

Doppelwochenende für den EV Aich

Das kommende Wochenende steht für die Eishackler des EV Aich ganz  im Zeichen des Bayernpokals. In der ersten Runde konnten sich die Schützlinge von Trainer Georg Herrmann gegen Mitterteich durchsetzen. Im nächsten Durchgang treffen die Aicher auf den ERC Regen. Am Freitag um 19:30 Uhr findet in der Clariant Arena das Hinspiel statt. Am Sonntag darauf folgt das Rückspiel in Regen.

Die Regener sind keine Unbekannten für den EV Aich. In früheren Jahren traf man sowohl in der Landesliga als auch in der Bezirksliga schon des Öfteren aufeinander. Zuletzt in der Saison 2010/11 als die Regener den Meistertitel holten. Notwendig war dazu im letzten Spiel ein Sieg gegen den EV Aich. Nach einer spannenden Partie gewannen die Regener 5:2 und sind in die Landesliga aufgestiegen. Die folgenden Jahren glichen einer Achterbahnfahrt. Nachdem die Bayerwäldler sogar in die Bayernliga aufsteigen konnten war bald das Geld zu Ende und es ging in der Bezirksliga wieder von vorne los. Die letzten beiden Jahre fanden sich die Regener dort im Tabellenkeller wieder und haben heuer für diese Saison wieder ordentlich aufgerüstet. Drei Tschechen und ein Slowake stehen im Kader, verstärkt mit weiteren höherklassig erfahrenen Neuzugängen haben die Regener als Ziel den Aufstieg ausgegeben.

Die 2. Pokalrunde wird Hin- und Rückspiel ausgetragen. Gewinnen beide Mannschaften jeweils ein Spiel entscheidet das Torverhältnis über das Weiterkommen.

Den Aicher Coach plagen indes weiterhin große Personalsorgen. Obwohl sich mit Schwarzkugler, Wilhelm und Spornraft drei Stammkräfte zurückgemeldet haben, fehlen mit Andreas Koller, Lukas Ströbl und Christoph Schwenk immer noch wichtige Stützen. Hinter dem Einsatz von Florian Erl Erl und Jo Pfafferott steht ebenfalls noch ein Fragezeichen. Außerdem wird Danny Weber aufgrund seiner Matschstrafe die nächsten Spiele nicht zur Verfügung stehen.

Es wird also für die Aicher Eishackler nicht leicht, das Viertelfinale zu erreichen.

Zum Spiel am Sonntag in Regen wird ein Bus eingesetzt. Für Fans besteht Mitfahrgelegenheit. Abfahrt ist um 14:30 Uhr am Eisstadion.

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EV Aich muss gegen Inzell Federn lassen

Dass es für die Aicher im Heimspiel gegen Inzell schwer werden würde war schon vor Spielbeginn klar. Trainer Georg Herrmann musste eine Flut von Ausfällen kompensieren und konnte nur noch ein Not-Aufgebot ins Rennen schicken. Spornraft, Schwarzkugler und Erl fehlten krankheitsbedingt, Marco Maier aus privaten Gründen. Andreas Koller fällt nach wie vor verletzungsbedingt aus und zu allem Überfluss musste auch noch Torhüter Jo Pfafferott wegen einer Rückenverletzung passen.

Da war der Aicher Trainer froh, dass zumindest Herbert Jarczyk aushalf und Thomas Wilhelm nach 4-wöchiger Verletzungspause eine Woche früher als geplant wieder dabei war. Besonders gefiel ihm auch der Auftritt der beiden Nachwuchsspieler Lukas Assig und Philipp Heiles, die ins kalte Wasser geworfen wurden und eine erfrischende Partie ablieferten.

Die Inzeller jammerten vor dem Spiel zwar auch, deren Kader war aber mit 18 Spielern bestens bestückt und von den Leistungsträgern alle an Bord.

Das Spiel begann mit einer Schrecksekunde für den EVA. Tarek Mustapha blieb im eigenen Drittel die Scheibe auf dem noch nassen Eis kleben und Inzell hatte gleich die erste Großchance, Marco Krojer im Aicher Kasten reagierte aber glänzend. In der Folge erspielten sich die Inzeller zwar optisch ein leichtes Übergewicht, die Aicher hielten aber gut dagegen und ließen defensiv nur wenig zu. Wenn doch ein Inzeller zum Abschluss kam war der Aicher Keeper zur Stelle.

In der 11. Spielminute ging der EVA nach einem schönen Spielzug über Wilhelm und Gilg durch den ersten Treffer von Philipp Heiles im EVA-Trikot sogar mit 1:0 in Führung. Die Aicher waren jetzt besser im Spiel und die Führung zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient. Gut zwei Minuten später nutzten aber dann die Inzeller ihre zweite Überzahlsituation zum Ausgleich. In der Folge hatten die Aicher zwei Großchancen durch Gilg und Wilhelm, der Gästekeeper parierte aber blitzschnell und so stand nach dem ersten Drittel ein gerechtes 1:1 auf der Anzeigentafel.

Im zweiten Drittel hatten die Aicher ihre anfängliche Zurückhaltung endgültig abgelegt und bestimmten die Partie. In Führung gingen aber die Gäste in der 26. Minute mit einem Treffer der Marke „Duseltor“. Die Aicher überstanden in der Folge zwar eine doppelte Unterzahlsituation schadlos, mussten aber in der 33. Minute den dritten Gäste-Treffer hinnehmen.

Erschwerend kam in dieser Phase auch noch der verletzungsbedingte Ausfall von Tobias Gilg hinzu, der nach einem Kniecheck der Inzeller eine Innenbandverletzung davontrug und voraussichtlich für 5-6 Wochen ausfällt. Eine Strafe für den Übeltäter gab es übrigens nicht.

Nur 18 Sekunden nach dem 3:1 musste der Aicher Weber wegen Beinstellens auf die Strafbank und als Christian Kollers Befreiungsversuch über die Bande segelte brauchten die Gäste mit 5 gegen 3 nur 20 Sekunden, um auf 4:1 zu erhöhen. Mit dem Tor zum 5:1 (36.) hatten die Inzeller das Spiel endgültig zu ihren Gunsten entschieden.

Kurz nach Beginn des letzten Drittels machten die Gäste bei erneuter 5-gegen-3-Überzahl das halbe Duzend voll. Beim EVA schwanden zusehends die Kräfte und in der Offensive fehlte in manchen Situationen einfach das nötige Quäntchen Glück. Als zum Ende der Partie auch der EVA eine Überzahlsituation zugesprochen bekam wollte vorne partout kein Treffer fallen, stattdessen konterten die Gäste und erzielten zwei weitere Tore zum 1:8-Endstand aus Aicher Sicht.

Am Ende war es ein gebrauchter Tag für die Aicher Eishackler, die zwar den verdienten, wenn auch um einige Tore zu hohen Sieg der Gäste anerkannten, aber mit Gilg und Weber (Matchstrafe) für längere Zeit auf zwei weitere Spieler verzichten müssen. EVA-Trainer Herrmann hofft natürlich, dass sich das Lazarett bis zum kommenden Pokal-Wochenende etwas lichtet, um gegen den ERC Regen wieder neu angreifen zu können.