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Die Reise geht weiter – EV Aich steht im Halbfinale

Im dritten und entscheidenden Viertelfinalspiel der Playoffs um die Bayerische Bezirksligameisterschaft hatte der EV Aich am Freitag den EHC Bayreuth zu Gast. Nach dem 4:3 Auftaktsieg zuhause und der 2:7 Niederlage in Bayreuth, die der Aicher Coach nicht überbewerten wollte – „das sind halt Playoffs, da ist es egal ob du hoch oder knapp verlierst“ – hat Herrmann seine Truppe im Training noch einmal speziell auf den Gegner eingestellt. Und er selbst strahlte bereits vor dem Spiel gegenüber seiner Truppe große Selbstsicherheit aus: „Das Spiel gewinnen wir heute, wir haben die bessere Mannschaft“.

Und das, obwohl natürlich auch die Gäste in den bisherigen Begegnungen zeigten, dass sie einiges drauf haben. Vor allem die Defensive um den Ex-Oberliga Torwart Sievers war bisher ihre große Stärke. Aber nicht nur die Mannen um Kapitän Stefan Urzinger waren bis in die Haarspitzen motiviert. Eine Rekordkulisse auf den Zuschauerrängen – darunter auch wieder viele Gästefans – stärkten ihrer Mannschaft lautstark den Rücken. Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle an die extra aus Bayreuth mit angereisten Ordner, die zur friedlichen Atmosphäre auf den Rängen beitrugen und nach dem Spiel auch noch lange im Eisstüberl sitzen blieben.

Die Aicher starteten mit Vollgas und setzten die Gäste von der ersten Sekunde an unter Druck. Nach einem Wechselfehler der Bayreuther hatten die Gastgeber in der 2. Minute zum ersten Mal eine Überzahlsituation. Daniel Korn und kurz darauf Andreas Koller scheiterten aber am gegnerischen Torhüter. Die Aicher waren in der Folge die dominierende Mannschaft und schnürten den Gegner mehrfach im Drittel ein. Bei doppelter Überzahl dann der längst überfällige Führungstreffer für die Aicher, Andreas Koller drückte nach Vorarbeit von Jarczyk und Neumeier die Scheibe über die Linie.

Eine kleine Rangelei nach dem Pausenpfiff bescherte den Aichern zu Beginn des zweiten Spielabschnitts eine Überzahl. Erneut war Andreas Koller nach Zuspiel von Christian Koller zur Stelle und es hieß 2:0. Als in der 25. Minute Stefan Kreuzer auf die Strafbank musste, hatten die Aicher Glück, als die Gäste am leeren Tor vorbeizielten. Wenig später war es aber dann soweit, Thomys von den Gästen verkürzte auf 2:1. Die Aicher ließen sich aber davon nicht beeindrucken und erarbeiteten sich Chancen am laufenden Band. Matt Puntureri steuerte mutterseelenallein auf den Gästekeeper zu, konnte die Scheibe aber ebenso wie wenig später Jens Trautmann nicht im Tor unterbringen. Der Gästetorhüter war in dieser Phase der Turm in der Schlacht und verhinderte mehrfach einen Aicher Treffer.

In der 34. Minute war er aber dann machtlos als Daniel Korn (Urzinger / Scholz)  das 3:1 erzielte. Mit einer tollen Parade vereitelte Linus Messerer danach gegen den freistehenden Runge den Anschlusstreffer der Oberfranken. Als Andreas Koller vor dem Ende des zweiten Drittels mit seinem dritten Treffer an diesem Abend das 4:1 erzielte, war die Türe zum Halbfinale weit aufgestoßen.

Im letzten Drittel wurde es dann nochmal unnötig spannend, als die Aicher im eigenen Drittel nicht konsequent agierten und Bayreuth auf 4:2 verkürzen konnte. Dass die Fans bis zum Ende zittern mussten, lag weniger am eher zaghaften Aufbäumen der Gäste sondern an der Aicher Chancenverwertung, u.a. verzog Puntureri bei einem Alleingang. Bayreuth holte zwar am Ende den Torhüter für einen sechsten Feldspieler vom Eis, kam aber zu keinen nennenswerten Chancen mehr. Als der Gästekeeper wieder im Kasten stand hämmerte Jens Trautmann 30 Sekunden vor Spielende den Puck aus kurzer Distanz zum 5:2 unter die Latte.

Mit dem Sieg hat der EV Aich das Halbfinale erreicht. Gegner ist am Sonntag der ESV Waldkirchen, der sich seinerseits ebenfalls in drei Spielen gegen Waldkraiburg durchsetzen konnte. Das Halbfinal-Heimspiel findet am kommenden Samstag, 10. März um 17:15 Uhr in der Moosburer Sparkassenarena statt. Sollte ein drittes Spiel nötig sein hätte Waldkirchen wieder Heirecht.

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Einteilung für U23 Liga und weitere Testspiele

Der BEV hat die endgültige Einteilung der U23-Liga für die Saison 2015/16 veröffentlicht. Nach dem Zusammenschluss von Dorfen und Erding und dem Rückzug von Passau gehen insgesamt 16 Mannschaften in zwei Gruppen an den Start.

Gruppe 1:
EV Aich
SG Erding/Dorfen
EHC Klostersee
EV Moosburg
ERSC Ottobrunn
EC Pfaffenhofen
SG Selb/Weiden
EHC Waldkraiburg

Gruppe 2:
EHC Bad Aibling
ESV Buchloe
EV Fürstenfeldbruck
Wanderers Germering
ECDC Memmingen
TEV Miesbach
TSV Peißenberg
EA Schongau

Darüber hinaus wurden weitere Testspiele vereinbart. Gegner und Termine sind hier zu finden.

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Felix Schütz besucht U23 Mannschaft

Der Nationalspieler Felix Schütz gehört auch international zu den erfahrensten deutschen Eishockeyspielern. Er spielte bereits mit jungen Jahren in der höchsten deutschen Eishockeyliga (DEL), konnte Erfahrungen in Kanada sammeln und ist derzeit der einzige Deutsche in der , wie er selber sagt zweit stärksten Liga der Welt, der KHL in Russland. Mit seinen 27 Jahren ist er schon weit herumgekommen und kann somit aus einem reichen Erfahrungsschatz rund ums Eishockey berichten.
Das war auch der Grund, warum ihn die Verantwortlichen des EV Aich eingeladen haben. Ihre jungen Nachwuchsspieler sollten Tipps von einem Profi erhalten und die Gelegenheit haben Fragen zu stellen.
Und ein Profi ist er durch und durch, wie aus seinen umfangreichen Schilderungen hervorging. Wie kommt man zu einem solchen Hochkaräter und warum nimmt sich so einer die Zeit, waren schon im Vorfeld die Fragen. Schütz hält sich während seiner eishockeyfreien Zeit im Sommer in seiner Heimatstadt in Erding fit. U.a. spielt er bei den Erding Crowns Inline Hockey zusammen mit dem Aicher Torhüter Johannes Pfafferott, der dort das Tor hütet. Beide wurden übrigens vor kurzem zusammen Deutscher Inline Hockey Meister. So kam der Kontakt nach Aich zustande. Und er will etwas zurückgeben, an den Eishockeynachwuchs, von dem was er durch den Sport bekommen hat – später vielleicht einmal Nachwuchstrainer werden. Aus diesem Grund sei er auch gerne gekommen.
Mit seiner sympathischen und lockeren Art gelang es ihm, die vielen Fragen zu beantworten und gleichzeitig immer wieder wichtige Verhaltensweisen zu vermitteln. „Natürlich ist in dem Alter zwischen 15 und 20 Jahren auch Partymachen angesagt, aber ihr solltet immer eure Grenzen kennen. Wer meint regelmäßiges Sommertraining sei nicht wichtig, wird sich auch auf dem Eis nicht weiterentwickeln“ so Schütz. „Meinen Kindern würde ich raten, wenn ihr was macht – macht es richtig und konsequent.“ Das gilt für ihn aber nicht nur für’s Eishockey. Wenn man etwas erreichen will, muss man einen Fokus darauf haben. In dem Alter zwischen 15 und 20, das für ihn das wichtigste für die Entwicklung eines Sportlers ist, sind auch Schule und Ausbildung wichtig, die man ebenfalls nicht aus dem Auge verlieren darf.
Auf die Frage, warum so manches Nachwuchstalent plötzlich verschwindet und sich bei den Senioren nicht mehr durchsetzen kann, wusste Schütz nicht nur die passende Antwort sondern konnte auch ein konkretes Beispiel nennen. „Ich hatte im Nachwuchs einen Freund, der war mindestens genauso gut wie ich. Aber er war stinkfaul, hatte die verkehrten Freunde und hat sich so seine Eishockeykarriere verkorkst. Er würde jetzt vieles drum geben, wenn er das nachholen könnte.“

Das wichtigste für ihn ist glücklich zu werden und Spaß zu haben mit dem was man macht. Dafür muss man aber 100 % geben, fest an sich glauben und alles mit Leidenschaft machen. Trotzdem wird man aber nicht jeden Tag Spaß haben. Aber da muss man dann auch durch. Das war auch das Stichwort für ihn, um auf die unterschiedlichen Trainingsmethoden, die er in den verschiedenen Kontinenten und unter verschiedenen Trainern erlebt hat, einzugehen. Während Kanadier und Skandinavier auch immer Spaß vermitteln wollen und mit positiven Verstärkungen arbeiten, ist bei den osteuropäischen Trainern und vornehmlich bei den Russen Druck und Kontrolle angesagt.
Auch auf die Situation im deutschen Eishockey kam Schütz zu sprechen. Seiner Meinung nach gibt es hier sehr viele Baustellen sowohl bei den Clubs als auch in der Nationalmannschaft. „Es gibt zu viele, oft zweitklassige Ausländer in der DEL, so dass junge deutsche Spieler zu wenig eingesetzt werden. Und wenn, dann werden sie in die vierte Reihe gesteckt und sitzen i.d.R. auf der Bank. Die DEL ist dominiert von ausländischen überwiegend kanadischen Managern und Trainern. Da haben deutsche Nachwuchstalente wenig Chancen.“ Im Übrigen ist er der Meinung, dass in den Kabinen deutsch gesprochen werden sollte und nicht wie in den meisten fast nur englisch.
In Russland käme niemand auf die Idee nicht russisch zu sprechen, auch wenn in seiner Mannschaft zur Zeit zwei Schweden und zwei Kanadier spielen. Und selbst wenn ein Finne Trainer ist, wird mit einem Dolmetscher ins Russische übersetzt. Die Nationalmannschaft sollte seiner Meinung nach nicht nur auf hartes und kampf- betontes Spiel setzten. Das ist im Eishockey Grundvoraussetzung, das muss jede Mannschaft machen. Deutschland muss wieder seinen eigenen Stil finden und die technischen und läuferischen Komponenten verbessern. Der derzeit beste Eishockeyspieler der Welt ist seiner Meinung nach Sidney Crosby. „Er spielt am perfektesten Eishockey“ urteilt Schütz über den aktuellen Weltmeister.

„Gerne würde ich irgendwann wiederkommen“ versicherte Schütz zum Schluss „denn es hat mir großen Spaß gemacht, den sichtlich interessierten Jungs Tipps und Motivation nicht nur fürs Eishockey zu geben.“
Bezeichnend für sehr sympathischen Sportler war die Antwort auf die Aussage, dass er 2010 im Eröffnungsspiel der WM gegen die USA den 2:1 Siegtreffer erzielt hat. „Da hatte ich Glück, der Schuss wurde von mir nur abgefälscht.“ Keine Spur also von Arroganz oder Überheblichkeit des sympathischen und bodenständigen Eishockeystars.

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