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Tag der offenen Tore in Dachau – EVA erobert den zweiten Tabellenplatz

27.11.2023. Ein Sonntagabend um 19:30 Uhr ist ein undankbarer Beginn für ein Eishockeyspiel. Das gilt umso mehr, wenn man auswärts antreten muss. In Dachau hat aber schon seit Jahren der öffentliche Eislauf Vorrang bei der Terminvergabe. Neben der bangen Frage, ob das Wetter halten oder der vorhergesagte Schneeregen einsetzen würde, beschäftigte den Aicher Trainer noch, wer von den Trainingsausfällen der letzten Woche doch zum Spiel kommen kann. Nachdem Bernhard, Fengler, Mustapha, Pleithner, Weinberger, und Neumeier ausfielen (Heiles fehlt noch länger) blieben noch zwölf Feldspieler und zwei Torhüter, die sich nach Dachau aufmachten.

Aber zumindest das Wetter hielt. Trotz des knappen Kaders begannen die Aicher druckvoll. Bereits im zweiten Wechsel fiel der erste Treffer für die Gäste. Andreas Koller luchste im gegnerischen Drittel dem Verteidiger den Puck ab und Max Retzer vollstreckte mit seinem ersten Tor für den EVA eiskalt zum 1:0. Exakt eine Minute später zeigte Philipp Pechlaner seine Klasse. Seinen Schuss konnte der Dachauer Torhüter nicht festhalten, Lorenz Dichtl war zur Stelle und erhöhte zum 2:0. Eine hochkarätige Möglichkeit der Gastgeber in der 6. Minute vereitelte der Aicher Torhüter Jo Pfafferott mit einem tollen Reflex. Im direkten Gegenzug konterte der EVA und Stefan Urzinger traf nach Zuspiel von Dichtl sehenswert zum 3:0.

Mitte des ersten Drittels kamen die Woodpeckers langsam besser ins Spiel, bei einer brenzligen Situation rettete der Pfosten für den EVA. In der Folge ließen die Aicher zwei Überzahlsituationen ungenutzt verstreichen.

Im Mittelabschnitt lief die Aicher Tormaschinerie wieder. Mit drei Treffern in den ersten drei Minuten zogen sie – vermeintlich uneinholbar – auf 6:0 davon. Den Anfang machte Konstantin Mühlbauer (Pechlaner) in der 21. Minute unmittelbar nach einem Bully im Angriffsdrittel mit einem platzierten Schuss von der blauen Linie. Mit einem raffinierten Treffer legte Lukas Assig gleich nach. Von der Grundlinie schoss er den Torhüter an und von dort prallte die Scheibe zum 5:0 ins Tor. Noch im selben Wechsel schnürte er einen Doppelpack und machte das halbe Duzend voll.

Als die Aicher zum ersten Mal in Unterzahl agieren mussten trafen die Gastgeber prompt zum ersten Mal (25.). Bei der nächsten Unterzahl drehte der EVA den Spieß um, Poetzel erkämpft sich die Scheibe, bediente den völlig freistehenden Andreas Koller und es stand 7:1. Trotz des deutlichen Rückstands gaben die Dachauer aber nicht auf und kamen – wiederum in Überzahl – zum 7:2 durch Götz.

Es lief aber weiterhin bei den Aichern und nach einem sehenswertem Zusammenspiel zwischen Sebastian Lachner und Andreas Koller konnte Lachner mühelos zum 8:2 ins leere Tor einschieben (32.). Dass der dritte Dachauer Treffer in der 37. Minute von Braun wiederrum aus einer Überzahlsituation der Gastgeber resultierte schien verschmerzbar, zumal Philipp Pechlaner noch vor dem Pausentee mit einem platzierten Schuss in den Winkel den 6-Tore-Abstand wieder herstellte.

Der Vorsprung sollte für die letzten zwanzig Minuten locker reichen war die einhellige Meinung in der Drittelpause, auch wenn Trainer Herrmann warnte und „kein 9:6 oder sowas“ sehen wollte.

Dass es dennoch knapp wurde, lang daran, dass die Aicher zwei Gänge zurückschalteten und aufgrund einer im letzten Drittel sehr einseitigen Regelauslegung des Schiedsrichtergespanns mehr als das halbe Drittels in Unterzahl spielen mussten. Dass die Dachauer das Überzahlspiel beherrschen hatten sie zuvor schon dreimal bewiesen und der Spielverlauf kam ihnen zupass. Die Treffer Nummer 4 und 5 durch Schlickenrieder im Nachschuss und Dürr nach einem Alleingang fielen ausnahmsweise bei 5 gegen 5. In der 50. Minute verkürzten die Dachauer bei erneuter Überzahl auf 6:9. Beim EVA wanderten die Spieler jetzt für jede Berührung des Gegners auf die Strafbank und waren zum Teil zu dritt in der Kühlbox. Die Gastgeber witterten ihre Chance und nahmen nach einer Auszeit den Torhüter vom Eis. In der 6-gegen-3-Überzahl verkürzte erneut Dachaus Spielertrainer Dürr auf 7:9 (56.). Das war es aber dann mit der Offensive der Gäste, auch weil keine weitere Strafe gegen die Aicher ausgesprochen wurde. Die Aicher ließen nichts mehr anbrennen und nahmen drei wichtigen Punkte mit nach Hause.

Das kommende Wochenende ist für die Aicher spielfrei. Am 9. Dezember empfangen sie zuhause den EV Fürstenfeldbruck.