Das Spitzenspiel in der Eishockey Bezirksliga zwischen dem EV Aich und dem EHC Waldkraiburg hielt was es versprach. Beide Mannschaften sind heiße Kandidaten auf den zweiten Playoff-Platz und standen vor der Partie punktgleich auf Rang zwei und drei. Die Waldkraiburger waren unter Zugzwang, hatten am Vortag in einer bis zum Schluss engen Partie gegen Tabellenführer Regen mit 7:9 verloren und damit bereits zwei Partien mehr absolviert als der EVA. Dass es zum Schuss 4:3 (1:1, 2:2, 1:0) für die Rot-Weißen stand, lag auch an der starken kämpferischen Einstellung und der guten Moral in der Mannschaft.
Mühlbauer und Fengler mussten kurzfristig passen, dafür gab es mit Sebastian Lachner und Christian Koller zumindest zwei Rückkehrer aus der langen Verletztenliste. Ihr Debüt feierten der 21-jährige Verteidiger Matthias Hanika, der von Erdings U20 zum EVA wechselte, ebenso wie der 17-jährige Matthias Baumann per Förderlizenz vom EV Moosburg, die beide einen sehr guten Eindruck hinterließen.
Bereits nach 20 Sekunden hatte Philipp Pechlaner die Chance zum Führungstreffer, die aber vom Torhüter der Gäste vereitelt wurde. Kurz darauf verfehlte Christian Koller das gegnerische Gehäuse nur knapp. Die Gastgeber waren weiter am Drücker. Nach einem Bully in der offensiven Zone ließen sie sich aber klassisch auskontern und es stand 0:1. Das brachte die Aicher aus dem Tritt und die Löwen hatten zunehmend mehr Spielanteile. Aber die Gastgeber hatten Sebastian Lachner. Der setzte sich gegen die komplette Hintermannschaft der Waldkraiburger durch, spielte den Torhüter aus und erzielte mit seinem ersten Saisontor den 1:1-Ausgleich.
Die ersten Minuten des Mitteldrittels gehörten wieder den Gästen. In der 22. Minute konnte Jo Pfafferott den Schuss auf sein Gehäuse noch abwehren, gegen den Nachschuss war er aber machtlos. Als dann kurz darauf Rosco Weber auf der Strafbank saß, erhöhten die Waldstädter in Überzahl auf 3:1.
Die Aicher gaben aber nicht auf und kamen in der 28. Minute durch Max Retzer (Felix Hauptner/Andreas Koller) zum Anschlusstreffer. Es blieb weiter spannend mit Chancen auf beiden Seiten. In der 33. Minute war Ian Fleming (Sebastian Lachner/Philipp Pechlaner) zur Stelle und traf zum 3:3 Ausgleich.
Der letzte Spielabschnitt musste nun die Entscheidung bringen. Die Aicher hatten es mehrmals ihrem Torhüter Jo Pfafferott zu verdanken, dass die Gäste trotz bester Chancen keinen Treffer mehr erzielen konnten. Besser machten es die Gastgeber. Es war erneut Max Retzer (Felix Hauptner/Andreas Koller) der in der 48. Minute seine Farben erstmal ins Führung schoss. Die Löwen sahen ihre Felle davonschwimmen und die Begegnung wurde zunehmend ruppiger. Die Aicher mussten in den letzten sieben Minuten zwei Unterzahlsituationen überstehen, bei einem Konter hätte Pechlaner sogar für die Entscheidung sorgen können. Als knapp eine Minute vor Schluss endlich ein Waldkraiburger in die Kühlbox wanderte, schien die Partie gelaufen. Aber auch in Unterzahl warfen die Gäste mit dem Mute der Verzweiflung alles nach vorne und hatten sogar den Ausgleich auf dem Schläger. Die Aicher brachten den Puck aber aus dem Drittel und Waldkraiburgs Imolek lieferte den unrühmlichen Höhepunkt, als er acht Sekunden vor Schluss mit einem absolut unfairen und unnötigen Check von hinten gegen die Bande einen gegnerischen Spieler verletzte. Die dafür erhaltene Spieldauerstrafe war mehr als berechtigt.
Mit dem Sieg konnten sich die Aicher von den Verfolgern etwas absetzten und stehen nun mit drei Punkten Vorsprung auf dem begehrten 2. Platz. Aber als nächstes kommt bereits ein weiterer Anwärter auf den Playoffs. Am kommenden Freitag um 19:30 Uhr ist der Tabellenvierte ESV Gebensbach (ein Spiel mehr, vier Punkte weniger) zu Gast in der Clariant Arena.
Tore: 0:1 (4.) Stanik (Mair), 1:1 Lachner (Pechlaner, Fleming), 1:2 (22.) Jakob (Hagemeister, Beer), 1:3 (27.) Engel (Stanik, Beer), 2:3 (28.) Retzer (Hauptner, A. Koller), 3:3 (33.) Fleming (Lachner, Pechlaner), 4:3 (48.) Retzer (Hauptner, A. Koller)
Strafzeiten: Aich 16, Waldkraiburg 15 + 20 Spieldauer