Der EV Aich und das Wunder von Waldkirchen

Bericht vom Münchner Merkur/Freisinger Tagblatt:

Sie haben es tatsächlich geschafft: Die Bezirksliga-Eishackler des EV Aich haben dank einer Energieleistung das Finale erreicht und damit das Aufstiegsrecht für die Landesliga in der Tasche.

Aich – Das war eine gefühlsmäßige Achterbahnfahrt: Nach dem 7:6-Last-Minute-Sieg in der ersten Halbfinalpartie beim ESV Waldkirchen hatten die Puckjäger des EV Aich die große Chance, die Serie in der heimischen Sparkassen-Arena in Moosburg frühzeitig zuzumachen. Doch es kam alles anders: Der EVA zog am Samstagabend vor mehr als 400 Zuschauern unglücklich mit 3:5 den Kürzeren. Und so ging es nur 24 Stunden später um alles oder nichts. „Auf der Fahrt zum dritten Spiel in Waldkirchen hatte ich den Eindruck, dass nur wenige von uns an einen Sieg geglaubt haben“, erzählt Vorsitzender Wolfgang Hauk. „Aber das, was dann passiert ist – so ein Spiel habe ich von uns noch nicht gesehen.“ Die Aicher, die krankheitsbedingt mit einer Rumpftruppe aufs Eis gegangen waren, brannten ein Feuerwerk ab und deklassierten Waldkirchen mit 7:1. Jens Trautmann, Andreas Koller, Matt Puntureri (2), Daniel Korn, Stefan Urzinger und erneut Puntureri schossen Aich ins Finale.

„Ganz ehrlich, das hätte ich mir niemals träumen lassen“, schwärmt Hauk noch Tage danach von diesem Eishockey-Abend. „Was hat das Team für einen Willen gezeigt!“ Und das Beste: Durch den Einzug ins Finale hat der EVA das Aufstiegsrecht in die Landesliga – und würde damit in der kommenden Saison gegen den EV Moosburg und die Black Bears Freising spielen. „Laut Statuten dürften wir nicht rauf, weil wir nicht die vorgeschriebenen drei Nachwuchsteams haben“, erklärt der Vereinschef. „Aber vielleicht tut sich ja noch ein Hintertürchen auf.“ Mit den Spielern habe er über das Thema Landesliga noch nicht gesprochen. „Da gab es bis dato null komma null Kommunikation“, sagt Hauk. „Wir werden uns nach den Finalspielen mit dem Team zusammensetzen und über die Zukunft reden.“ Jetzt gehe es erstmal ums Sportliche: „Die Spieler wollen den Pott holen.“

Da wird der Finalgegner – die 1 b des ESC Geretsried – natürlich was dagegen haben. Aber die Aicher haben einen vielleicht entscheidenden Vorteil: Sie dürfen eine mögliche dritte Partie zu Hause austragen – während der ESC laut Hauk „kein hundertprozentiges Heimspiel“ hat. Der Grund: Weil im offenen Geretsrieder Stadion kein Eis mehr zur Verfügung steht, wird das zweite Match am Samstag in Bad Tölz stattfinden. „So oder so: Ich glaube, wir haben eine 50:50- Chance“, betont Hauk. „Wir werden einfach alles geben.“ Ebenfalls nicht gerade unvorteilhaft für die Aicher Cracks: Bis auf die Langzeitverletzten sind alle Mann an Bord.

Die Finalserie

(Modus Best of three)

Spiel 1: EV Aich – ESC Geretsried 1 b (Fr., 16. März, 19.30 Uhr, Sparkassen-Arena Moosburg).

Spiel 2: ESC Geretsried 1 b – EV Aich (Sa., 17. März, 19.30 Uhr, in Bad Tölz).

Mögliches 3. Spiel: EV Aich – ESC Geretsried 1 b (Fr., 23. März, 19.30 Uhr, Sparkassen-Arena Moosburg).

 

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EV Aich deklassiert Waldkirchen und steht im Finale um die Bayerische Meisterschaft

Nur einen Tag nach der bitteren 3:5-Heimniederlage musste der EV Aich zum entscheidenden Spiel 3 im Halbfinale nach Waldkirchen reisen. Die Voraussetzungen standen alles andere als gut, neben den bereits am Samstag erkrankten Schwenk und Kreuzer musste Trainer Georg Herrmann auch noch auf Schmid und Weinberger verzichten. Der Aicher Coach konnte gerade mal drei Sturmreihen und zwei Verteidigungsreihen aufbieten. Außerdem stecke den Spielern die Begegnung vom Vortag noch gehörig in den Knochen – aber wie der Spielverlauf zeigen sollte, den Waldkirchnern ebenso. Einen derartigen Spielverlauf hätten aber wohl selbst die kühnsten Optimisten nicht erwartet.

Als das Spiel begann trauten die fast 400 Zuschauer ihren Augen kaum. Die Aicher übernahmen von Anfang an das Kommando und schockten den Gegner nach 46 Sekunden mit einem schönen Spielzug über Scholz und Korn mit dem Führungstreffer durch Jens Trautmann. Die Aicher blieben dran und legten nach. Als Andreas Koller nach einem Traumpass von Kapitän Stefan Urzinger zum 2:0 traf wurde es mucksmäuschenstill in der gut gefüllten Karoli-Halle. Die Aicher waren weiterhin die spielbestimmende Mannschaft. Früh störten sie das Aufbauspiel der Gastgeber und ließen sie so nicht ins Spiel kommen. Und wenn die Gastgeber doch durchkamen, war Jo Pfafferott im Aicher Tor eine unüberwindbare Wand.

Die Gastgeber drückten in der Folge mehr aufs Tempo und konnten die Begegnung ausgeglichen gestalten. Es kam zu guten Chancen für beide Teams. Auf Aicher Seite hatten Scholz und Trautmann die besten Möglichkeiten. Als in der 32. Minute ein Waitler auf der Strafbank saß, hatte Alexander Neumeier mit einem Pfostenschuss Pech. Den einzigen Treffer im Mitteldrittel erzielte Matt Puntureri nach schöner Vorarbeit von Christian Koller zum 3:0.

Im letzten Spielabschnitt trumpfte die Aicher Rumpftruppe dann so richtig auf. Erst jagte Puntureri (A. Koller/Jarczyk) die schwarze Hartgummischeibe in der 45. Minute zum 4:0 in den Winkel und als Daniel Korn (Scholz/Mustapha) kurz darauf zum 5:0 traf war die Entscheidung gefallen. Waldkirchen versuchte zwar weiter alles, gegen die Aicher Defensivabteilung mit einem bärenstarken Pfafferott war aber nicht anzukommen. Das kurioseste Tor der Begegnung erzielte Stefan Urzinger in der 51. Minute. Daniel Korn und Christian Koller saßen in der Kühlbox. Der Gästetrainer nahm seinen Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspieler vom Eis und wollte mit sechs gegen drei unbedingt den ersten Treffer erzielen. Doch Stefan Urzinger schnappte sich im eigenen Drittel die Scheibe und traf mit seinem Befreiungsschlag ins verwaiste Tor der Waldkirchner zum 6:0. Obwohl die Gastgeber die Partie schon abgehakt hatten kamen sie in der 58. Minute durch Vokaty noch zum Ehrentreffer. Den Endstand zum 7:1 stellte Puntureri (Jarczyk/C. Koller) mit seinem dritten Treffer her.

„Dieser Sieg ist der geschlossenen Mannschaftsleistung mit einem hervorragenden Jo Pfafferott im Tor zu verdanken.“ so der Aicher Coach Georg Herrmann nach der Begegnung. Ein ganz besonderes Lob zollte er seiner dritten Sturmreihe mit Raphael Wild, Lukas Ströbl und Bailey Görl, in der zwei gelernte Verteidiger zu Stürmern umfunktioniert wurden und die dem Gegner das Leben schwer gemacht haben.

Der EV Aich steht nach dem sensationellen Sieg im Finale um die Bezirksliga-Meisterschaft. Gegner ist der ESC Geretsried, der sich seinerseits ebenfalls in drei Spielen gegen den Vorjahresfinalisten Lindenberg/Lindau durchsetzte. Das erste Spiel der Finalserie findet am Freitag, 16.03. um 19:30 in der heimischen Sparkassenarena statt.  Weil im offenen Geretsrieder Stadion kein Eis mehr zur Verfügung steht, wird das zweite Spiel am Samstag in Bad Tölz ausgetragen. Ein mögliches drittes Spiel wäre am 23. März wieder zuhause, dafür würde dann sogar die Eis-Saison in Moosburg um eine Woche verlängert werden.

 

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EV Aich verliert im 2. Halbfinalspiel knapp mit 3:5 gegen Waldkirchen

In einem umkämpften und bis zur letzten Minute spannenden Halbfinalthriller musste der EV Aich vor über 400 Zuschauern eine alles in allem unglückliche Niederlage gegen die Waidler einstecken. Die Gäste aus dem Bayerischen Wald kamen in Bestbesetzung und legten gleich los wie die Feuerwehr. Nach 46 Sekunden die erste gute Gelegenheit durch Barz, die er aber nicht verwerten konnte. Ähnlich erging es kurz darauf EVA-Kapitän Urzinger, der frei vor dem gegnerischen Torhüter zum Schuss kam.

Die Niederbayern hatten in dieser Phase mehr Spielanteile. Als sie in der 6. Minute einen Spieler auf der Strafbank hatten, gelang ihnen ein Konter über Vokaty und Barz, der Linus Messerer im Aicher Tor keine Chance ließ. In der Folge zwei gute Möglichkeiten zum Ausgleich durch Neumeier und Trautmann, die aber vom gegnerischen Goalie vereitelt wurden. Eine Überzahlsituation in der 11. Minute nutzte erneut der der ehemalige DEL-Profi Barz in Reihen der Waldkirchner nach Vorlage von Vokaty zum zweiten Treffer. Als zum Ende des ersten Drittels ein Waldkirchner auf der Strafbank saß, lag der Anschlusstreffer erneut in der Luft, wollte aber nicht gelingen.

Kurz nach Wiederanpfiff kreuzte erneut Barz gefährlich vor Messerer im Aicher Tor auf, der aber mit einer tollen Parade ein weiteresTor verhinderte. In der 30. Minute geriet der EVA in eine doppelte Unterzahl. Andreas Koller (Puntureri/Neumeier) konnte die Scheibe im eigenen Drittel abfangen und versenkte den Puck zum 1:2 Anschlusstreffer ins lange Eck. „Als Andi dieses Tor schoss ging nochmal ein Ruck durch die Truppe und wir waren den Rest des Spiels die bessere Mannschaft“ so der Aicher Coach Georg Herrmann nach dem Spiel, „aber an der ein oder anderen Stelle hat uns heute einfach das Glück gefehlt.“

Immer noch mit drei gegen fünf in Unterzahl mussten die Aicher den dritten Treffer der Crocodiles durch Vokaty hinnehmen. Pech hatten die Aicher, als ein Schuss von Vokaty durch Schreyer abgefälscht wurde und so unhaltbar zum 4:1 einschlug. Die Aicher steckten aber trotzdem nicht auf und kämpften aufopferungsvoll weiter. In Überzahl wurde Andreas Koller von Puntureri bedient und der erzielte den zweiten Aicher Treffer. Als in der 37. Minute ein Waldkirchner nach einem üblen Bandencheck eine Spieldauerstrafe bekam, hatten die Aicher 5 Minuten in Überzahl die Chance zum Anschlusstreffer, der aber nicht gelingen sollte.

Das letzte Drittel stand ganz im Zeichen des Aicher Sturmlaufs, der von den zahlreichen Aicher Zuschauern lautstark unterstützt wurde. Gleich zu Beginn hatten Scholz und Korn beste Chancen, aber es fehlte an diesem Abend einfach das Quäntchen Glück. In der 57. Minute war es aber dann soweit. Den Schuss von der blauen Linie von Christian Koller konnte der Gästetorhüter nicht festhalten und Matt Puntureri war mit dem Anschlusstreffer zum 3:4 zur Stelle.

Und der Rest war nichts für schwache Nerven. Mehrfach lag der Ausgleich in der Luft, aber der wollte einfach nicht gelingen. Der Aicher Coach setzte alles auf eine Karte und ersetzte den Torhüter mit einem 6. Feldspieler. Mit einem Befreiungsschuss aus dem eigenen Drittel trafen die Gäste dann aber 15 Sekunden vor Schluss zum entscheidenden 3:5.